ecoworks GmbH entwickelt serielle Sanierungslösung weiter

 

dena unterstützt schrittweisen Prozess von Pilotphase bis zur Serienreife

Die ecoworks GmbH hat den ersten Energiesprong-Piloten in Hameln umgesetzt. Das vormals unbewohnte Haus mit zwölf Wohnungen ist jetzt auf den klimaneutralen NetZero-Standard saniert. Es erzeugt über das Jahr gerechnet die Energie, die von den MieterInnen für Heizung, Warmwasser und Strom verbraucht wird. Die Erfahrungen, die aus diesem Projekt entstanden sind, will das Start-up in die Weiterentwicklung seiner seriellen Sanierungslösung einfließen lassen. Hierauf wird es vorerst den Fokus legen, damit die weiterentwickelte Lösung für die nächsten Pilotprojekte genutzt werden kann.

„Dieses erste Projekt in Deutschland ist für ecoworks ein Meilenstein, weil wir aus einem leerstehenden und länger nicht bewohnten Mehrfamilienhaus klimaneutralen, attraktiven Wohnraum geschaffen haben. Aber wir sind als Start-up noch lange nicht am Ziel. Mit der Erfahrung aus dem ersten Piloten werden wir die Gebäudehülle weiterentwickeln, um in Zukunft die Ausführungszeiten zu verringern und die Kosten zu senken. Auch sollen die Mieter weniger durch die Modernisierung gestört werden“, so Emanuel Heisenberg, Mitgründer der ecoworks GmbH. „Wir suchen hier weiterhin Partner zur Unterstützung und Zusammenarbeit.“

Eigentümer des sanierten Wohnhauses in Hameln ist die arsago Gmbh: „Unser Projekt in Hameln war eine Premiere für alle Beteiligten und oft auch eine Herausforderung. Es war ein Experiment – mit gutem Ausgang. Bald werden hier Menschen in einem frisch sanierten, hocheffizienten und behaglichen Zuhause wohnen – und das zu einer bezahlbaren Miete. Wir ziehen weitere Sanierungen dieser Art in Betracht“, so arsago-Manager Florian Schrage.

Uwe Bigalke, Teamleiter Serielle Sanierung/ Energiesprong Deutschland bei der dena: „Gemeinsam mit den VorreiterInnen der Branche entwickeln wir einen Baukasten für serielle Sanierungslösungen und bringen diesen Schritt für Schritt von der Pilotphase zur Serienreife. Das ist ein längerer, oftmals auch steiniger Weg, der von Bau- und Wohnungsunternehmen viel Engagement, Zeit und Innovationsgeist erfordert. Unsere Herangehensweise unterscheidet sich essentiell von traditionellen Bauprojekten. Wie in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien auch, nutzen wir sämtliche Erfahrungen aus den Projekten für die Weiterentwicklung der einzelnen Bestandteile. So wird es möglich, ganz neu zu denken und ein Sanierungsprodukt zu schaffen, das Vorteile gegenüber konventionellen Sanierungen bietet und zum Beispiel weitere Funktionen in die Fassade integriert.“

Ein großer Teil dieses Entwicklungsprozesses liegt in der Pilotphase. Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass einige Projekte erforderlich sind, um eine serienreife Lösung zu entwickeln, die alle Energiesprong-Kriterien (NetZero, hohe Bauqualität, kurze Umsetzungsdauer, niedrige Kosten/ Warmmietenneutralität, einfache Umsetzung) erfüllt. Der erste ecoworks-Pilot ist ein wichtiger Schritt und zeigt bereits zwei wesentliche Dinge: dass es technisch möglich ist, mit vorgefertigten Elementen zu arbeiten und dass der NetZero-Standard im Bestand erreicht werden kann – rechnerisch bereits jetzt, weitere Detail werden nach der ersten Heizperiode ausgewertet. Jetzt geht es darum, u.a. über eine technische Weiterentwicklung der Fassadenlösung die anderen Punkte anzugehen. „Auch wenn wir hier schon einiges erreicht haben, sind wir noch nicht am Ziel. Über die Projekte müssen sich gute Partnerschaften und Allianzen von Unternehmen und Industriepartnern finden, die gemeinsam das Produkt optimieren. Dazu gehört auch, den gesamten Prozess von der Akquise über den Bau bis zur Wartung zu digitalisieren, bestehende Ansätze weiterzuentwickeln und Kosten zu senken, um Warmmietenneutralität perspektivisch zu ermöglichen und dabei die Langlebigkeit stets im Blick zu behalten“, erläutert Uwe Bigalke.

Das Energiesprong-Team begleitet den Entwicklungsprozess der Branche. Dafür werden weiterhin Bauunternehmen und Komponentenhersteller gesucht, die aktiv werden und die Bereitschaft mitbringen, ihre Produkte für diesen Zukunftsmarkt weiterzuentwickeln. Ein Prozess, der sich lohnt und den Weg für breitenmarktfähige, serielle NetZero-Sanierungslösungen ebnet. Denn das Klimaschutz- und Marktpotential ist enorm und die Nachfrage wächst: Allein bei Mehrfamilienhäusern der 50er-70er Jahre liegt es bei rund 3 Mio. Wohnungen. Bereits jetzt hat die dena mit dem Volumen Deal rund 17.000 Wohneinheiten gebündelt, die für eine serielle Sanierung auf den NetZero-Standard bereitstehen. Einen weiteren starken Impuls kann hier die im Klimapaket angekündigte Förderung für die Entwicklung serieller Sanierungslösungen geben, die noch in diesem Jahr kommen soll.

An Energiesprong interessierte Bauunternehmen und Hersteller vorgefertigter Fassaden-, Dach- oder Haustechnikmodule können sich für weitere Informationen gerne an das Marktentwicklungsteam wenden: info@energiesprong.de

Über das Energiesprong-Prinzip

Energiesprong ist ein neuartiges Sanierungskonzept, das für hohen Wohnkomfort, kurze Sanierungszeiten und ein innovatives Finanzierungsmodell steht. Ziel ist es, Net-Zero-Sanierungen für alle bezahlbar zu ermöglichen, ohne dass die Bewohner mit langen Bauzeiten belastet werden. Dazu sollen die Kosten u. a. durch serielle Vorfertigung, weitestgehend gesenkt werden, bei gleichbleibend hoher Qualität.

In Deutschland wird Energiesprong von der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) koordiniert. In enger Zusammenarbeit mit der Bau- und Wohnungswirtschaft entwickelt die dena das Sanierungskonzept für den deutschen Markt, bringt Unternehmen zusammen und setzt sich für optimale Rahmenbedingungen ein. Das Projekt wird finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und unterstützt vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen.  Die Umsetzung der ersten Piloten wird zudem über das EU-Programm INTERREG NWE im Rahmen des Projekts „MUSTBE0“ gefördert.

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