Zusammenarbeit mit Wageningen entscheidend für eine optimale Dateninterpretation in Praxissituationen

„Der QCAP-Detektor liefert eine Fülle von Informationen, die es den Landwirten ermöglichen, ihre Lebensmittelabfälle erheblich zu reduzieren.“

Das Institut ‚Wageningen Food & Biobased Research’ verfügt bereits über 25 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Entwicklung von interaktiven Lagerungssystemen für Obst und Gemüse. Oft arbeiten diese Systeme mit Parametern wie Temperatur, Feuchtigkeit, Sauerstoff und Kohlendioxid. Es besteht ein großer Bedarf, auch andere Gase zu überwachen, die zum Beispiel auf Fäulnis oder Gärung hindeuten. Daher beteiligt sich Wissenschaftler Ernst Woltering gerne als Associate Partner an QCAP. Er erklärt seine Aufgabe und erläutert, was der QCAP-Detektor für den Obst- und Gemüsesektor bedeuten kann.

Was ist so innovativ an QCAP?

„QCAP entwickelt einen benutzerfreundlichen Detektor für Gase, die bisher nur in einem Forschungsumfeld gemessen werden konnten. Und - sehr wichtig – der neue Detektor macht es möglich, alle diese Gase vollautomatisch mit ein und demselben Gerät zu überwachen. So erhalten wir eine Fülle von Daten, mit denen die Qualität der Produkte sehr viel genauer ermittelt werden kann. Letzten Endes können wir hierdurch erreichen, dass weniger Lebensmittel verderben.“

 

Wie hat sich die Beteiligung an diesem Projekt ergeben?

„Wir arbeiten schon lange mit den wichtigen Akteuren im Bereich der Lagerungssysteme zusammen, zum Beispiel mit Storex. Außerdem haben wir mehrere Projekte mit Frans Harren von der Radboud Universität in Nijmegen, dem Projektleiter von QCAP, durchgeführt. Er verfügt über das physikalische Wissen, das erforderlich ist, um den Gasdetektor zu bauen und zu optimieren. Dieses Projekt hat sich also als logischer nächster Schritt aus einer langfristige Zusammenarbeit ergeben.“

Welche Rolle spielen Sie bei dem QCAP-Projekt?

„In unserem Institut verfügen wir über umfangreiche Kenntnisse der biochemischen Prozesse in Obst und Gemüse. Diese Kenntnisse nutzen wir, um herauszufinden, welche Gase am meisten über die Qualität aussagen, aber auch um festzustellen, wann eine relevante Änderung der Gaszusammensetzung stattfindet. Was bedeutet es zum Beispiel, wenn eine Gaskonzentration um 10 Prozent steigt? Muss die Atmosphäre im Lagerraum dann angepasst werden oder muss das Produkt verkauft werden? Das müssen wir für jedes Produkt ermitteln.“

Welche Eigenschaften muss das neue Monitoring-System besitzen?

„Das Gerät muss für den praktischen Einsatz geeignet sein. Das klingt sehr einfach, ist aber in der Praxis sehr unterschiedlich: Wir haben es mit verschiedenen Produkten, Obstplantagen, Kulturen, geografische Standorten und Lagerräumen zu tun. Und manchmal liegen auch mehrere Produkte oder Ernten in ein und demselben Raum. Deshalb müssen wir an einem selbstlernenden Software-Paket arbeiten, mit dem das Monitoring an jede Situation angepasst werden kann. Wenn uns das gelingt, kann QCAP einen erheblichen Einfluss auf den Obst- und Gemüsesektor haben.“

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